Kleidersymbolik
... das war das Programm des Kolloquiums am 21. September 2013:
Andreas Hebestreit: Geist und Stoff. Über die Wirklichkeit der Masken Paola von Wyss-Giacosa: Verhüllte Hierophanien. Zur ›Bekleidung‹ kultischer Steine Heinrich Lüssy: Durchscheinende Textur. Das Schleiersymbol bei Goethe (online) Rosmarie Zeller: Kleidersymbolik in Grimmelshausens »Simplicissimus« Katalin Horn: Kleider im Märchen Penny Paparunas: »Mit dem Kostüm ihres Geschlechts«. Transvestismus in Mary Robinsons »Walsingham; or, The Pupil of Nature« (1797) und Christoph Martin Wielands »Novelle ohne Titel« (1805) Allan Guggenbühl: Hauptsache anders: Kleider als Ausdruck adoleszenter Sinnsuche Andreas Isler: Die Welt im Kleid. Trachtenbücher der frühen Neuzeit Marc Winter: Pfau, Nashorn, Wachtel, Bär. Die Rangabzeichen chinesischer Beamter (Auf den Namen klicken > Exposé des Referats)
Exposés der Referentinnen und ReferentenAllan GuggenbühlHauptsache anders: Kleider als Ausdruck adoleszenter Sinnsuche Tiefsitzende Hosen, abgewetzte Jeans, Irokesenfrisur, Spitzschuhe, Baseballkappe: Kleider haben während der Adoleszenz verschiedene Bedeutungen: Markierung, Anpassungsakt, Provokation, Schutz, Abgrenzung. Im Referat werden die verschiedenen historischen und aktuellen Symboliken der Kleiderstile der Jugend umschrieben und ihre tiefere Bedeutung im Rahmen der Suche nach einer eigenen Identität erörtert. Andreas HebestreitGeist und Stoff. Über die Wirklichkeit der Masken Darf man vermuten, dass das (sich) Verkleiden älter ist als das (sich) Bekleiden? – Tatsache ist, dass Masken und Maskenbräuche praktisch auf allen Kontinenten anzutreffen sind. Umso erstaunlicher, dass sich in dieser immensen Vielfalt an Formen und Überlieferungen zumindest eine große Konstante erkennen lässt: Die Masken gelten als Geister. Sie sollen Geister darstellen. Dieser Satz wurde bisher immer so verstanden, dass den Masken ein Glaube an Geister vorangegangen sein muss. Wie aber, wenn es sich gerade umgekehrt verhielte? Wenn also der Umgang mit den Verkleidungen erst die Vorstellung von Geistern – und Geistigem – hervorgebracht hätte? – Ein etwas ketzerischer, aber gerade deshalb durchaus anregender Gedanke. Katalin HornKleider im Märchen Die bereits von Erasmus von Rotterdam unterschiedenen Aspekte der Kleidung zeigen Komponenten auf, die aus einem Gebrauchsgegenstand einen wichtigen Bedeutungsträger, ein nonverbales Kommunikationsmittel machen. Die fraglichen Aspekte sind: klimatische Bedingungen, kulturelle Tradition, soziale Normen. Ausser diesen und teilweise zusammen mit ihnen haben Kleidungsstücke wichtige symbolische Funktionen, sie sind individuelle und/oder gesellschaftliche Zeichenträger. Wie sich diese Themen in der Volksliteratur widerspiegeln, soll hier kurz gezeigt werden. Andreas IslerDie Welt im Kleid. Trachtenbücher der frühen Neuzeit Kunstvoll gezeichnet und ausgemalt, in Holz geschnitten oder in Kupfer gestochen: Bilder von ganzfigurig dargestellten Menschen machen den eigentlichen Inhalt der Trachtenbücher aus. In ihrer jeweils typischen Kleidung Seite um Seite in Standes-, Landes- und Volksgruppen aufgereiht und von einer zuordnenden Bezeichnung und (in manchen Werken) einer kurzen Beschreibung in Gedichtform begleitet, treten die Protagonisten dieser Bücher auf, deren Anlage einer Gesamtschau verpflichtet ist. Nach Möglichkeit werden beide Geschlechter, alle Stände und alle Erdteile berücksichtigt. In den Trachtenbüchern, deren hohe Zeit in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts fällt, scheint eine Sichtweise auf, die die Welt als ein in sich schlüssiges sittliches Konstrukt erfasst: Viele der interessierenden Bereiche, das Klima, die Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, auch Religion und Charakter der einzelnen Gruppen, finden sich in der Art der Menschen gespiegelt, und diese wiederum äussern sich in ihrer Tracht, wie es Hans Weigel in der Vorrede seines »Habitus praecipuorum populorum, Trachtenbuch der fürnembsten Nationen«, Nürnberg 1577, auf den Punkt bringt: … gleich wie die Köpff unnd innerlichen Sinn genaturet unnd geneigt gewesen, eben also sein die eusserlichen Kleidungen darnach erfunden, formiert und geschnitten worden. Heinrich LüssyDurchscheinende Textur Das erotische Schleiersymbol gehört zu Goethes zentraler Sonnenmetaphorik. Es ist Symbol für das Symbol und bedeutet, dass uns Menschen die Wahrheit symbolisch gegeben ist. Dies ist im Sinne einer Einschränkung und zugleich einer Vergewisserung zu verstehen: Nur in symbolischer Verschleierung erscheint Wahrheit, aber dennoch ist sie es selbst, die sich darin zeigt. Dem Glücklichen kann es an nichts gebrechen, Der Vortrag hier online (PDF) Penny Paparunas»Mit dem Kostüm ihres Geschlechts«: Transvestismus in Mary Robinsons »Walsingham; or, The Pupil of Nature« (1797) und Christoph Martin Wielands »Novelle ohne Titel« (1805) Die Jahrhundertwende um 1800 ist gekennzeichnet durch tiefgreifende soziokulturelle und politische Umwälzungen, die nicht nur bis anhin gültige Referenzsysteme wie ›Gott, König, Staat‹ nachhaltig hinterfragen, sondern auch Identitätskategorien wie Geschlecht, Rasse oder Klasse neu aushandeln. Dieser epistemische Bruch (Foucault) hinterlässt nicht zuletzt Spuren in Form von Unruhe im kulturellen Imaginären; ein Unbehagen, das auch in der Literatur ausgefochten wird. Mary Robinsons »Walsingham; or, The Pupil of Nature« (1797) und Christoph Martin Wielands »Novelle ohne Titel« (aus: Das Hexameron von Rosenhain, 1805) sind zwei von der Forschung wenig berücksichtigte Texte mit einer überraschend ähnlichen Handlung, nämlich einer Frau in Männerkleidern aufgrund erbschaftsrechtlicher Interessen – das patriarchal-aristokratische Erbschaftsrecht begünstigt männliche gegenüber weiblichen Nachkommen – und lassen sich mit ihrer Thematisierung von vestimentärer Überschreitung als kulturelle Intervention im heftig umkämpften zeitgenössischen Geschlechterdiskurs lesen. Diese vestimentäre Transgression ist umso bedeutender, als sie zu einem Zeitpunkt stattfindet, in der der Spielraum für subversive Geschlechterkonfigurationen kleiner wird und sich die binäre, bürgerliche Geschlechterordnung zu installieren beginnt (Laqueur, Honegger, Wahrman). Beide Texte inszenieren dieses ›gender trouble.‹ Anatomisches Geschlecht, Geschlechtsidentität und Begehren korrelieren auf ungewöhnliche Weise; generiert werden nichtintelligible, transgressive, verworfene Körper und Subjekte (Butler, Kristeva). Während in Robinsons Briefroman die Inkohärenz und Diskontinuität von Geschlechteridentität auf verschiedenster Ebene wiederholt ausgestellt wird, aber schliesslich in einer konventionellen, heterosexuellen Verbindung (Heirat) mündet, scheint Wielands Erzählung trotz der freiwillig ins Kloster eintretenden transvestierenden Protagonistin paradoxerweise radikaler. Dies nicht nur, weil die Geschlechtermaskerade der weiblichen Hauptfigur aufgrund ihrer tiefen Stimme und dem breiten Knochenbau so überaus erfolgreich ist, sondern, weil das komplexe Ende der Novelle zu einer Debatte über Genre und Geschlecht in der Rahmenerzählung anstiftet, damit Taxonomien des (Un)natürlichen, (Nicht)verhüllten ins Spiel bringt, konterkariert. Paola von Wyss-GiacosaVerhüllte Hierophanien – Zur ›Bekleidung‹ kultischer Steine Auf griechischen und römischen Münzen haben sich Darstellungen antiker Steinkulte erhalten. Die verehrten Steine, oftmals meteorischen Ursprungs, wurden teilweise grob und unbearbeitet belassen, teilweise konisch, rechteckig oder rund geformt. Sie wurden gesalbt und bekränzt, mit roher Wolle umwickelt, mit Stoff umhüllt oder mit einem metallenen Glockenmantel umgeben. Die für sie gewählten Bezeichnungen – baitylos leitet sich aus dem Hebräischen beth-el ab und bedeutet soviel wie Haus Gottes, omphalos ist Griechisch für Nabel – referieren auf himmlische Herkunft und chthonische Bezogenheit. Solche Namensgebungen lassen sich, wie die mit ihnen verbundenen Mythen, als Schritte in einem Prozess der Überführung eines Naturphänomens in die Kultur deuten. Dies gilt ebenso für die rituelle ›Bekleidung‹ der Steine: sie ist Markierung und Schutz, Sichtbarmachung und Verhüllung, bisweilen auch Ausdruck einer Personifizierung und Anthropomorphisierung des Kultgegenstands. Marc WinterPfau, Nashorn, Wachtel, Bär - Die Rangabzeichen chinesischer Beamter In der chinesischen Kultur der Kaiserzeit gab es dasselbe Bedürfnis wie in anderen Ländern, Funktionsträger der zivilen und militärischen Verwaltung an ihrer Kleidung sichtbar nach ihrem Beamtenrang zu markieren. In der späten Kaiserzeit, d.h. ab dem 14. Jahrhundert, wurden die Beamten bekanntermassen mit bestickten Aufnähern auf der Brust entsprechend ihrem Rang markiert, wie auch auf vielen Photographien des 19. Jahrhunderts zu sehen ist. Diese Rangmarkierung wurde mit einer spezifischen Tiersymbolik ausgedrückt, entsprechend der die Zivilbeamten Vogeldarstellungen auf ihren Kleidern hatten (Ente, Wachtel, Reiher, Kranich, Phasan, Pfau), die Militärbeamten hingegen Landtiere (Löwe, Tiger, Bär, Panther, Narhorn). Der Drache und der Phönix waren den Roben des Kaisers und der Kaiserin vorbehalten. Welche Schlüsse für das Selbstverständnis des Beamtenapparates lassen sich hieraus ziehen? Wie entstand diese für Westliche Betrachter bemerkenswerte Tiersymbolik? Lassen sich Bezüge zur Heraldik finden und wie waren die Beamten vor der Einführung dieser plakativen Zeichen zu unterscheiden? Der Beitrag wird sich mit diesen Fragen beschäftigen und die Rangabzeichen der kaiserlichen Beamten etwas eingehender betrachten. Rosmarie ZellerKleidersymbolik in Grimmelshausens »Simplicissimus« Kleider spielen im »Simplicissimus Teutsch« eine auffällige Rolle. Es geht immer wieder darum, dass Simplicius neu eingekleidet wird, dass er sich neue Kleider beschaffen muss, weil er sich ›verkleiden‹ will oder weil er sich seinem Stande entsprechend kleiden will. Die Kleiderwechsel finden immer an wichtigen Stellen des Romans statt. K.-D. Müller hat die ›Kleidermetaphorik‹ in einem Aufsatz von 1970 untersucht. Es geht ihm dabei vor allem um die allegorische Bedeutung des Textes. In dem vorliegenden Vortrag soll eher nach den verschiedenen Typen des Verhältnisses von Kleidern und Figur und nach den Anlässen zum Kleiderwechsel gefragt werden. Manchmal entsprechen die Kleider dem sozialen Stand des Simplicius (als ›Wilder‹ beim Gouverneur, als Jäger von Soest, was er aber nicht weiss, da er seine adlige Herkunft noch nicht kennt), manchmal aber stehen sie in komplettem Gegensatz zu seinem Innern (z. B. Pilgerkleidung, weibliche Bekleidung, Narrenkleid). Die Kleider haben in jedem Fall eine über ihre Funktion als Bekleidung hinausgehende symbolische Funktion, die im einzelnen zu analysieren ist.
Marchande de Modes, dans: Encyclopédie, Suite du Recueil de Planches [= Tafelband zum Supplément, 1777]
Eine Livree und Uniform können noch so freudig sein,
Anregungen für Themen
Kleid zur Kundgabe des Geschlechts, des sozialen Standes, der Religionszugehörigkeit Kleid zur Kundgabe der Situation der Person (z.B. Trauerkleider; das Kleid zerreissen als Symbol der Trauer; verheiratete Frauen unter der Haube) Kleider zwecks Verdecken der Persönlichkeit; Verkleidung Kleidermandate zwecks Inszenierung der Mächtigen und Aussonderung der Randständigen Kleiderluxus (sowie Schmuck und Schminke) als Symptom der Torheit; Kleidersatiren in der barocken Predigt Kleid als Rechtssymbol: (z.B. Schandtracht; Schutzmantelgebärde für die Adoption) Kleiderwechsel bei Initiationsriten: Investitur der Könige; beim Klostereintritt Masken Kleidermetaphorik für Kundgabe des religiösen Status: den alten Adam aus- und den neuen Menschen anziehen (Epheserbrief 4,24) Paradieseskleider (Was trugen Adam und Eva im Paradies? Das Kleid der Gnade) Nacktheit Erkennen Gottes hinter allen Gewändern: Deus nudus Selbstpreisgabe; anima nuda in der Mystik der Leib als Kleid der Seele Kleider (auch Waffen) als Allegorie für Tugenden (Epheserbrief 6,10ff.) Allegorische Interpretation der liturgischen Gewänder (Paramente) die unteilbare Tunica Jesu (Joh 19,23) und ihre Deutungen rituelle Vorschriften für Kleiderstoffe (5. Mos 22,11: Wolle und Leinen nicht mischen) die Sprache als Verkleidung der Gedanken (Voltaire: La parole a été donnée à l’homme pour déguiser sa pensée) vs. die nackte Wahrheit der Schleier als Symbol für die Dichtung Kleiderbeschreibungen in der erzählenden Dichtung (›ekphrasis‹) Kleiderwechsel zur Darstellung eines Wandels der Figuren in literarischen Texten der Kosmos als Mantel Gottes (vgl. Ps 103,2 [Vg.]: amictus lumine sicut vestimento) volksfromme Praktiken: Bekleiden von Heiligenstatuen — die Reliquie des Heiligen Rocks das Kleid im ›Aberglauben‹: magische Potenz der Kleider (Liebespfänder; Aufenthalt von Dämonen in Kleidern u.a.m.) die Mode vgl. auch: Hut, Haube, Handschuh, Gürtel, Schuh, Rüstung, Web-Metapher, einzelne Materialien wie Linnen, Wolle, Pelz, Seide, Haare und Frisu, Perücke, ... mit Kleidung Verbundenes: Farbensymbolik, Schmuck ... Vgl. die Literaturhinweise untenMaterialien (ungeordnet)
Bei den Materialien lassen sich verschiedene Typen unterscheiden:
B: Texte, in denen Vorschriften über bestimmte Kleider in bestimmten Situationen, für bestimmte soziale Schichten u.a.m. gemacht werden; Sittenmandate, Kleiderordnungen
C. Texte, die symbolische Beziehungen zwischen einem Kleidungsstück und seiner Bedeutung formulieren
D. ####
Dreyerley vrsachen halben bedörffen wir der Kleidungen/ erstlich/ vns darmit zubedecken: Am andern/ vns vor wind kälte vnd hitz zu beschützen: Drittens vns vnter einander in vnsern Ständern vnd Aemptern zu vnterscheiden/ vnd die Geisltichen von Weltlichen/ die Fürsten/ Herrn/ Edelleut/ Bürger vnd Bawern von einander zu erkennen/ wofern vnsere erste Eltern nicht gesündiget hetten/ so bedörfften wir keine Kleidungen/ dann die nackentheit deß Leibs würde alßdann eben so wenig ein schand gewest seyn/ als anjetzo die nackentheit deß Angesichts vnd der Händen/ Es würde auch kein vngewitter des Luffts gewest seyn/ vnd die vnterschiedliche Menschliche Ständ würden durch andere zeichen erkennt seyn worden/ Darauß erscheinet nun daß die Kleider nichts anders seynd/ als zeichen vnd straff der Sünden/ allermassen der strick/ welchen der zum Galgen geführter Dieb am Halß träget/ ein zeichen ist seines begangenen Diebstals/ vnd ein Jnstrument seiner straff. Der Landstörtzer Gusman von Alfarche oder Picaro genannt / dessen wunderbarliches / abenthewrlichs vnd passirlichs Leben / was gestallt er schier aller Ort der Welt durchloffen […] Durch Ægidivm Albertinum, Fürstl. Durchl. in Bayrn Secretarium, theils auß dem Spanischen verteutscht / tehils gemehrt vnnd gebessert. Gedruckt im Jahr / Anno MDCXXXI; Erster Theil, Caput xxxiii [hier Seite 167]. Kleidersünden Andreas Musculus, Vom Hosen Teuffel, [Franckfurt an der Oder] 1555 – digitalisiert von der BSB Vgl. Johann Ludwig Hartmann (1640–1684), Alamode-Teuffel. Nach der heutigen Hoffarth in Kleydern, Haaren, Schmincken, Entblösen etc. Mannigfaltigkeit und Abscheulichkeit.
Ein neu Klaglied eines alten deutschen Kriegsknechts wieder die greuliche und unerhörte Kleidung der Pluderhosen in des Penzenauers Ton (1555)
Deutsche Landknechte. Daniel Hopfer (Stecher) nach Erhard Schön ca. 1520/1536
und Kleidertorheiten
Karl Friedrich Flögel (1729–1788), bzw. sein späterer Herausgeber zitiert (ohne Nachweis) diese Karikatur:
Johann Ellinger ([1594–1631) kritisiert umfänglich das À la mode-Wesen:
Dress Code
Meine Herren! Wüssten Sie, welchen Anzug zu welchem Anlass? Den Cut trägt mann bei großen Hochzeiten am Vormittag oder allgemein bei festlichen Anlässen vor 15 Uhr. – Nach 19 Uhr ist der Herr mit einem Frack perfekt gekleidet. – Der schwarze, einreihige Smoking (amerikanisch: Tuxedo) ist die perfekte Wahl des Bräutigams für die kirchliche Trauung. Immerhin: Soviel ist klar:
Literaturhinweis: Hardy Amies, Anzug und Gentleman. Von der feinen englischen Art, sich zu kleiden, LIT Verlag Münster 1997 (Übersetzung von The Englishman’ Suit, London 1994)
Mystische Ent-Blößung Der Zustand des Losgelöstseins von irdischen Zufälligkeiten und dass die Seele keine Vorstellungsbilder der äusseren Wirklichkeit hat, wird metaphorisch als bloß-, nackt-sein formuliert: anima nuda. Beispiel: Heinrich Seuse († 1366)
Beispiel: Mechthild von Magdeburg († 1282)
Der Illustrator des Traktats »Christus und die Minnende Seele« hat die Metapher konkretisiert und so visualisiert:
Stiftsbibliothek Einsiedeln, Cod. 710(322); 2.Hälfte 15.Jh., fol. I bis XXI: »Christus und die Minnende Seele«, Kapitel VIII: Xps sprach: Du muost gar entblözzet sin | wilt du dich genietten min – Sy spricht: Nement alle wunders war | wie er mich entblözzet gar | ich bin doch nakent war ich gon […] Er hat mir genomen er und guot .... http://www.e-codices.unifr.ch/en/preview/sbe/0710 Ausgabe: Romuald Banz, Christus und die Minnende Seele, Diss. Freiburg/Schweiz, Solothurn 1907. Grete Lüers, Die Sprache der deutschen Mystik des Mittealters im Werke der Mechthild von Magdeburg, München 1926. Michael Egerding, Die Metaphorik der spätmittelalterlichen Mystik, 2 Bde., Paderborn: Schönigh 1997; II, S.97–109 zu blôz, entblœzt usw. [anima nuda] Amy Gebauer, »Christus und die minnende Seele«. An analysis of circulation, text, and iconography, Wiesbaden: Reichert 2010 (Imagines medii aevi 26). Nacktheit als Protest gegen das Establishment
Franziskus begibt sich nach seiner Berufung (Stigmatisation) von zuhause weg und verschenkt Geld. Wie ihn seine alten Bekannten finden, beschimpfen sie ihn als Narren; der Vater versucht ihn mit üblen Mitteln zur ›Torheit der Welt‹ zurückzubringen. Der Bischof bittet Franziskus zu sich und berichtet ihm vom Zorn des Vaters. Da gibt Franziskus dem Vater alles zurück, was er je erhalten hat --- selbst die Kleider, die er sich vom Leibe reisst und sagt: Von heute an kann ich mit aller Bestimmtheit sagen: ›Vater unser, der Du bist im Himmel‹, da Pietro di Bernardone mich verstoßen hat (Drei-Gefährten-Legende, Übersetzung bei Otto Karrer, Franz von Assisi, Manesse-Verlag 1945, S.49)
Lamprecht von Regensburg O.F.M., († nach 1250)
(Übersetzung der »Vita prima« = »Sante Francisken leben«, ca. 1239, Verse 870ff.)
Tattoo 1813 bringt Friedrich Johann Justin Bertuch in seinem »Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten und allerhand andern unterrichtenden Gegenständen aus dem Reiche der Natur, der Künste und Wissenschaften …« Bilder mit tätowierten Menschen von Südseeinseln: Nukahiwer mit verschiedener Tatowirung (Verm. Gegenst. CLXXIV. Bd. VIII. No. 2). Er hat sein Bild zusammengefügt aus dem den 7. und 8. Kupferstich des eben gerade erschienenen Werks von Georg Heinrich Langsdorff, Bemerkungen auf einer Reise um die Welt in den Jahren 1803 bis 1807, Frankfurt 1812, der dazu schreibt: ( Digitalisat: http://solo.bodleian.ox.ac.uk/OXVU1:oxfaleph014583331 )
Kulturgeschichte der Kleidung Aus dem Frauen-Trachten-Buch von Jost Amman (Frankfurt 1586), vgl. http://de.wikisource.org/wiki/Frauen-Trachtenbuch Recueil de la diversité des habits qui sont de présent en usage tant ès pays d'Europe, Asie, Afrique et isles sauvages le tout fait après le naturel [par François Deserps] impr. de R. Breton (Paris) 1567. Digitalisat: http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k102756w Bruno Köhler, Allgemeine Trachtenkunde, Bd. 1 = Altertum – Mittelalter, Leipzig: Reclam [1900/1901]: Chinesen und Japaner Differenzierung mittels der Tracht
Kleider fremder Völker 5.Mos. 22,5: EJn Weib sol nicht Mans gerete tragen / vnd ein Man sol nicht Weiberkleider anthun / Denn wer solchs thut / der ist dem HERRN deinem Gott ein Grewel. (Luther 1554; moderne Übersetzung: Eine Frau soll keine Männerkleidung tragen und ein Mann keine Frauenkleidung. Wer so etwas tut, den verabscheut der Herr, euer Gott.)
Paradieseskleider – noch vor dem Feigenblatt
Dô wâren sie ungehôrsam worden bêdiu ensant [beide miteinander]; ein wunneclîch gewant het in der tievel abegezogen, er hat siu bêdiu samt betrogen. Dô si daz obez gâzen [nachdem sie das Obst gegessen hatten], dô muosen si lâzen die wât [das Gewand] der unschulde. »Daz anegenge« [um 1180], hg. Dietrich Neuschäfer, München: Fink 1966 (Medium Aevum 8), Verse 1360ff. unser herre hatte den erstin menschin also gischaffin, daz er ane sünde und ane allir slahte süche und ungemach mochte lebin, ob [wenn] er sin gebot niht hette zubrochin [gebrochen]. er hattin auch gewedit [gewandet, bekleidet] stolâ immortatlitais et innocentie, mit deme gewede der untotlichkeit [erg. und Unschuld]; al ging er nackit, er was idoch wol gewedit mit der gotis genadin. Altdeutsche Predigten, hg. Anton Schönbach 3 Bde., Graz 1886; Bd. I, S. 125 Nudus enim erat [Adam] a simulatione, sed vestiebatur luce divina. Augustinus, De Genesi contra Manichaeos II,xvi,5 Homo itaque peccator moritur in culpa, nudatur a iustitia, consumitur in poena. Hanc nuditatem peccatoris filii tegere dignatus est pater, qui eo redeunte dixit: Cito proferte stolam primam [Luc. XV, 22]. Prima quippe stola est vestis innocentiae, quam homo bene conditus accepit, sed male a serpente persuasus perdidit. Contra hanc rursum nuditatem dicitur: Beatus qui vigilat, et custodit vestimenta sua, ne nudus ambulet [Apoc. XVI, 15]. Vestimenta quippe custodimus cum praecepta innocentiae servamus in mente, … Gregorius Magnus, Moralia in Iob XII,vi § 9 Josef Andreas Jungmann S.J., Missarum Solemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe, Wien 1948, 5., verbesserte Auflage 2 Bde., Wien: Herder 1962. http://en.wikipedia.org/wiki/Vesting_Prayers
Die Kleidung der Auferstandenen Curiose und nachdenckliche Frage/ von was vor Materi die Kleider der Auserwehlten gemachet seyn?
Schutzmantel Die Umhüllung oder Bedeckung einer Person mit dem Mantel symbolisiert deren Aufnahme in den Rechts- und Schutzbereich des Mantelträgers. Die verwitwete Moabiterin Ruth arbeitet in Israel als Ährenleserin bei Boas, einem entfernten Verwandten von Noomi. Boas erkennt ihr Eintreten für ihre Familie un verwendet sich für sie. Ihres Schweigermutter rät Ruth, sich nach der Feldarbeit zu Boas’ Füßen zu legen. Boas bemerkt dies nachts. Ruth bittet Joas: »Breite den Saum deines Gewandes [Vg. pallium] über deine Magd [= mich], denn du bist Löser [hebr. go'el].« (Ruth 3,9) – Vgl. Ezechiel 16,8: JHWH breitet seinen Mantel aus über Israel, d.h.: er ist sein Löser. Schutzmantelmadonna Caesar von Heisterbach S.O.C. berichtet von einer Vision eines Zisterzienesermönchs, der unter dem Mantel von Maria Mönche und Nonnen versammelt sieht.
In Ulrich Tenglers »Laienspiegel« hat die Mantelgeste Marias eine andere Funktion. Hier schützt Maria die Menschheit vor den Anklagen der Teufel. Vgl. Layenspiegel: Von rechtmässigen ordnungen in Burgerlichenn vnd Peinlichen Regimenten, Straßburg, 1510 > https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/drwtengler1510/0144
Vgl. den Artikel von J. Seibert in: Engelbert Kirschbaum / Wolfgang Braunfels u.a. (Hgg.), Lexikon der christlichen Ikonographie, Freiburg 1968–1976; Bd. IV, 128–133.
In der Geschichte der Berufung des Elischa spielt der Mantel eine wichtige Rolle. Elischa ist am Pflügen (1Kön = 3 Reg 19,19ff.), Im Vorbeigehen wirft der Prophet Elija (Elias) seinen Mantel über ihn. Durch den Mantel hat sich Elija ein Recht auf Elischa erworben, dem dieser sich nicht entziehen kann. Sogleich verlässt Elischa die Rinder und folgt, nachdem er sich von Eltern und seinen Leuten verabschiedet hat, dem Elija. – Der Mantel ist überdies zauberkräftig, mit ihm kann Elija das Wasser des Jordans teilen so wie Moses das Rote Meer (2 Kön = 4 Reg 2,8). – Elischa möchte als geistiger Erbe des Elija anerkannt werden; dies wird ihm zuteil, weil nur er sieht, wie Elia in einem feurigen Wagen zum Himmel auffährt (2 Kön 2,9ff.). Den Mantel (Vg. pallium), der dem Elia entfallen ist, hebt Elischa auf (13), und er kann damit das gleiche Wunder wirken. Damit ist anerkannt, dass der Geist des Elija auf Elischa ruht.
Die nackte Wahrheit Achtung: Hier werden mitunter Bilder nackter Menschen gezeigt; es handelt sich indessen um fiktive Bilder, nicht um Abbildungen lebender Personen ....
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Klagred der Warheit in aller welt geschmecht und verjagt / von dem hochberbümpten Poeten vnd Oratorn Mapheo Vegio in Latin beschriben, allen liebhabern der Warheit lüstig und nützlich zu lesen, aus dem Lat. [von Melchior Ambach], Frankfurt am Mayn 1543 http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0002/bsb00021616/images/?nav=1&viewmode=1 Es handelt sich um eine Kulturkritik in Gestalt eines Dialogs zwischen der Wahrheit und PHILALETHES (Freund der Wahrheit, griech. aletheia). Die personifizierte Wahrheit stellt sich so vor: Dieweil ich nimmer verborgen bin noch eingeschlossen […] bin ich dich schnell mit disen flügeln/ Die ich auch allweg bloß vnd nimmer bekleidet bin. Sie erzählt, welche Stände ihr Leid zugefügt haben, wobei die Vergehen gegen die Wahrheit – im Bild bleibend – als Verletzungen durch typische Werkzeuge imaginiert werden. Insbesondere stechen hervor: die Pfaffen, die ihre Gebete nur herunterplappern und, kaum der Warhheit ansichtig, sie mit Rauchfässern, Leuchern, Schneutzen, Ampeln, Kelchen, ja mit Kruzifixen peinigen. Dann die Weiber, die auf sie einstürmen mit Kunkeln, Spinnrädern, Spindeln, Haspeln, Messerlein, Gufen, sodann mit Schmuckstücken (halßbanden/ gollern/ schleiern/ hauben/ strelen/ pürsten/ zöpffen/ spiegeln/ bruntzkacheln […]/ mit köstlichen salbengläsern/ welche sie sich zu ferben/ und den hengst zu steichen/ in bereitschafft halten). Ferner die Advocaten und Richter, Amtleute, Notare, die sie mit ihrem Schreibzeug und Tintengefässen verletzen, weil sie die Wahrheit nicht aushalten. ----- Auf dem allegorischen Bild von Sandro Botticelli (1445–1510), »Die Verleumdung des Apelles« (1494/95) erscheint die Warhheit nackt: > http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/85/Sandro_Botticelli_021.jpg
(Es ist eine sog. Ekphrasis, ein Bild, das auf der Basis eines bildlos überlieferten Texts gezeichnet ist.) Dazu der Text in der Fassung von Peter Lauremberg, Neue und vermehrte ACERRA PHILOLOGICA (1717) VI, 18 > http://www.zeno.org/nid/20005239117 Mehr dazu hier > Calumnia allegorieseminar ----- Der Drucker Johannes Knobloch (tätig in Straßburg 1504–1528) lässt auf seiner Druckermarke die Wahrheit nackt aus einer Höhle steigen:
• oben steht: hē alḗtheia = Die Wahrheit • der hebräische Text ist Psalm 85,11 (hebr. Bibel) / 85,12 (in deutschen Überss.) / 84,12 (Vulgata) אֱמֶת מֵאֶרֶץ תִּצְמָח = Die Wahrheit wird aus der Erde hervorsprossen. • unten steht: Verum quum [cum] latebris delituit diu, emergit = Das Wahre, das sich lange in Schlupfwinkeln verborgen hat, tritt hervor • das griechische Zitat rechts: Άγει δε προς φώς την αλήθειαν χρόνος = (Die) Zeit bringt die Wahrheit ans Licht. (Danke, Jörg, für die Hilfe!)
Erstmals verwendet in einer Stobaios-Ausgabe 1521; dann 1522 in einer Ausgabe von Erasmi Lob der Torheit; vgl. Anja Wolkenhauer: Zu schwer für Apoll. Die Antike in humanistischen Druckerzeichen des 16. Jahrhunderts. Wiesbaden, Otto Harrassowitz 2002, S. 245. ----- Cesare Ripa:
----- Guillaume de La Perrière (1499–1565) zeigt, wie Tempus seine Tochter, die Wahrheit suchte, die sich in einem Brunnenschacht versteckt hatte, und wie Demokrit (der lachende Philosoph) sie ihm zeigt:
----- Edouard Debat-Ponsan (1847–1913): La vérité sortant du puits (1898) Musée d'Orsay
----- Veritas temporis filia (Jan van der Straet inv.; Jan Collaert II sc.) vor 1612 Die Wahrheit bringt seine (lat. tempus ist grammat. Neutrum) Tochter Wahrheit ans Licht; ihr widersetzt sich Invidia (der Neid):
François Lemoyne (1688–1737) malt das Bild »Le Temps sauvant la Vérité du Mensonge« --------------- La Nature se dévoilant
Cette statue est commandée en 1889 pour orner la nouvelle faculté de Médecine de Bordeaux. ----- Édouard Debat-Ponsan (1847–1913), La Vérité sortant du Puits (1898) Der französische Hauptmann Alfred Dreyfus (1859–1935) wurde der Spionage für Deutschland beschuldigt und 1894 zu lebenslänglicher Verbannung verurteilt. Nachdem seine Unschuld immer offensichtlicher wurde, strengten liberale Kreise ein Revisionsverfahren an, so dass der Prozess 1899 nochmals aufgerollt wurde. Der Maler zeigt, wie die Wahrheit aus einem Brunnen hervortritt und sich der klerikalen Scheinheiligkeit und militärischen Gewalt entwindet.
Budget
Rabelais / Fischart Johann FISCHART: »Affentheuerlich Naupengeheuerliche Geschichtklitterung.« Das Eilfft Capitel.
Inkognito Julius Bernhard von Rohr (1688–1742), Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft Der großen Herren, Die in vier besondern Theilen Die meisten Ceremoniel-Handlungen, so die Europäischen Puissancen überhaupt, und die Teutschen Landes-Fürsten insonderheit ... zu beobachten pflegen : Nebst den mancherley Arten der Divertissemens vorträgt ... und ... aus dem alten und neuen Geschichten erläutert, Berlin 1733.I. Theil, 3. Capitul: Von der Kleidung http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10557477_00056.html Kaiser Karl der Große († 814)
Fontange Vom Versailler Hof aus hat sich seit 1680 bei den Damen-Frisuren die ›Fontange‹ verbreitet.
Das mit Gummi Arabicum gestaltbar gemachte Haar wurde über einer gesteiften Haube oder gar einem Drahtgeflecht als Locken-Kaskade aufgebaut. Die am Hof lebende Liselotte von der Pfalz schreibt in einem Brief (1688), der König habe an der Tafel erzählt, dass ein Coiffeur in England die Damen so hoch aufgesetzt habe, dass sie nicht mehr in ihrer Sänfte haben sitzen können, so dass sie ihre Sänften höher machen liessen. Die Mode verbreitete sich in Windeseile über Europa. – Sie hat den Eifer der Sittenprediger heraufbeschworen; dazu zwei Titel:
Ein Imitator von Abraham a Sacta Clara schreibt (vgl. die Abb.):
Scha‘atnes Du sollst nicht anziehen ein Kleid, das aus Wolle und Leinen zugleich gemacht ist. (5.Mos. = Deut. 22,11) – Meine Satzungen sollt ihr halten: Lass nicht zweierlei Art unter deinem Vieh sich paaren und besäe dein Feld nicht mit zweierlei Samen und lege kein Kleid an, das aus zweierlei Faden gewebt ist. (3.Mos. = Leviticus 19,19) Mischna, Traktat Kil’ayim 9,3: Bei Handtüchern, Toramäntelchen und Frottiertüchern hat das Gesetz der Mischgewebe keine Geltung. R. Eleazar verbietet es auch bei diesen.
Lange Ärmel
Wann wir vnsern Leib bey seinem Eyd fragen/ so würde er gewißlich schwören vnd bekennen/ das er keines wegs begere zutragen weite Hosen vnd lange Mäntel/ den Wind damit auffzufangen/ noch lange Röcke vnd Kutten/ die Gassen darmit zu kehren/ immassen die Hofherren vnnd Frawen vom Adel thun. Dann zu Hof/ vnd sonsten allenthalben ehret man nicht den jenigen/ der sich nach notturfft kleidet/ sondern im selben fall die vbermaß brauchet. Cortegiano: Das ist: Der rechte wolgezierte Hofmann : darin viel schöner Regel und Anweisungen/ wie sich ein jeder Adelicher Hoffmann/ Rath/ und Diener gegen seinem Herren ... verhalten solle ... / Erstlichen in Hispanischer Sprach Durch: Herrn Antonium De Guevara beschrieben. Jetzund ... in Deutsche Sprach versetzet/ Durch: Aegidium Albertinum ..., Leiptzig : Grosse 1620; S. 110.
Das Priesterkleid Aarons (Exodus 28, 1ff.) 2 Vnd solt Aaron deinem Bruder heilige Kleider machen / die herrlich vnd schön seien. 4 Das sind aber die Kleider die sie machen sollen / Das Schiltlin / Leibrock / Seidenrock / Engenrock / Hut vnd Gürtel. Also sollen sie heilige Kleider machen deinen bruder Aaron / vnd seinen Sönen / das er mein Priester sey. 5 Dazu sollen sie nemen gold /gele seiden / scharlacken / rosinrot / vnd weisse seiden. 6 Den Leibrock sollen sie machen von gold / geler seiden / scharlacken / rosinrot / vnd gezwirnter weisser seiden / künstlich / 7 Das er auff beiden achseln zusamen gefügt / vnd an beiden seiten zusamen gebunden werde. 8 Vnd seine Gurt drauff / sol derselben kunst vnd wercks sein / von gold / geler seiden /scharlacken / rosinrot / vnd gezwirnter weisser seiden. 9 Vnd solt zween Onicherstein nemen / vnd drauff graben die Namen der kinder Jsrael / 10 auff jglichen sechs namen / nach dem orden jrs Alters. 11 Das soltu thun durch die Steinschneiter / die da Siegelgraben /also / das sie mit gold vmbher gefasset werden. 12Vnd solt sie auff die schultern des Leibrocks hefften / das es Steine seien zum Gedechtnis fur die kinder Jsrael / Das Aaron jre namen auff seinen beiden schultern trage fur dem HERRN zum Gedechtnis. […] (Lutherbibel 1545)
Entehrung durch Verunstaltung des Kleids 2. Samuel 10 (= 2 Reg 10)
1. Chronik 19,4 Da nahm Hanon die Knechte Davids und schor sie und und ließ sie gehen. 5 Und etliche gingen hin und sagten es David an von den Männern. Er aber sandte ihnen entgegen; denn die Männer waren sehr geschändet. Und der König sprach: Bleibet zu Jericho, bis euer Bart wachse; so kommt dann wieder.
Entehrung des Herzogs von Bayern, Adelger, durch Kaiser Severus, Verse 6692ff. In dem senâte Die Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. Eduard Schröder, Hannover 1892. Kleider zur Kennzeichnung von sozialen Gruppen
Schuhe der Priester Campagi (Schuhe) und udones (Strümpfe) von Priestern und Bischöfen. Man könnte glauben, die Symbolik schließe an das Wort Jesu an und fordere so diese Amtsträger zu einem apostolischen Verhalten auf:
Dem ist aber nicht so. Diese Schuhe und Strümpfe wurden in der nach-konstantinischen Zeit von Standspersonen als Zeichen ihres Rangs getragen, vielleicht im Anschluss an Fußbekleidungen der römischen Senatoren. Es handelt sich also um eine Übernahme von profanen Rang-Abzeichen für die liturgische Symbolik. Burka
Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Burka Sittenmandate Kurze Beschreibung der gottesdienstlichen Gebräuche, wie solche in der reformirten Kirche der Stadt und Landschaft Zürich begangen werden, und durch David Herrliberger in schönen Kupfer-Tafeln vorgestellet sind, Zürich / Basel 1751. Tafel 7, Nr. 2.
Inge Spillmann-Weber, Die Zürcher Sittenmandate 1301-1797. Gelegenheitsschriften im Wandel der Zeit, Zürich: PKS-Verlag 1997.
Anlässlich von Tristans Schwertleite entfaltet Gottfried von Straßburg († um 1215) eine Allegorie der Kleider als Tugenden:
Ihre [Tristans und seiner Gefährten] war versehen mit viererlei Schmuckstücken, von denen jedes einzelne prächtig war. Das eine war Hochstimmung; das zweite Reichtum; das dritte war Klugheit [mhd. bescheidenheit = Unterscheidungsvermögen], die diese beide richtig verbindet; das vierte war höfische Gesinnung, die alle drei einfasst. Alle vier wirkten auf ihre Weise prächtig zusammen. Die Hochstimmung forderte; der Reichtum gab; das feine Benehmen arrangierte und schnitt zurecht; und die Gesinnung nähte das Gewand für sie alle und ihre übrige Ausrüstung, die einem Ritter zustehen. Gottfried von Straßburg, »Tristan und Isolt«, ed. Friedrich Ranke, Verse 4555ff.; Übersetzung nach Rüdiger Krohn (Reclams UB 4471). Die Anregung zu dieser Allegorie stammt wohl aus dem Epheserbrief 6, 11-17: Greift zur Waffenrüstung Gottes, damit ihr an bösen Tagen Widerstand leisten könnt und nach dem Sieg über sie alle bestehen bleibt. So steht denn fest! Umgürtet eure Hüften mit Wahrheit! Legt Gerechtigkeit als euren Panzer an! Und die Bereitschaft, den Frieden zu verkündigen, sei das Schuhwerk, das ihr anzieht. Nehmt den Glauben als euren Schild auf; mit dem könnt ihr die feurigen Pfeile des Bösen löschen. Nehmt den Helm des Geistes und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes!
Ritualisierung biologischer Phänomene auf kultureller Ebene Betonung der Schultern bei höheren Primaten-Männchen mittels Haaren und Haar-Ersatz:
Cul de Paris — eine ähnliche übertreibende Zurschaustellung geschlechtstypischer Körperformen stellt der sog. französiche Steiß dar. Die Mode war aktuell etwa 1690–177 und dann wieder 1785–1790, dann nochmals 1870–75 und 1880–90 (sog. Turnüre).
Ebenso wird die weibliche Silhouette (Sanduhr-Form) durch das Korsett betont. Montaigne schreibt in den »Essais« I,14 (= I,40 in der 1595er-Ausgabe): Pour faire un corps bien espaignolé quelle geine [géhenne = torture] ne souffrent elles, guindées et sanglées [cenglées], à tout de grosses coches sur les costez, jusques à la chair vive? Ouy quelques fois à en mourir. — Welche Höllenqualen nehmen sie [die Frauen] nicht auf sich, um sich nach der spanischen Mode eine Wespentaille zu geben, geschnürt und eingezwängt, mit großen, tief ins Fleisch schneidenden Keilen an den Seiten, so dass manche schon daran gestorben sind. (übers. Hans Stilett) Christian Gotthilf Salzmann (1744–1811) im Vorwort zu Samuel Thomas von Sömmerring (1755–1830), Über die Schädlichkeit der Schnürbrüste. Zwei Preisschriften durch eine von der Erziehungsanstalt zu Schnepfenthal aufgegebene Preisfrage veranlasst, Leipzig: Crusius 1788. — 2. Auflage: S.Th. Sömmerring, Über die Wirkungen der Schnürbrüste, Berlin: In der Vossischen Buchhandlung (1793)
Hier das Bild Pierre Alexandre Wille, L’Essai du corset, 1788 (British Museum) Etwas weniger anzüglich:
Norah Waugh, Corsets and Crinolines, New York: Theatre Arts 1954. Patricia Ober, Der Frauen neue Kleider Das Reformkleid und die Konstruktion des modernen Frauenkörpers, Berlin: Hans Schiler 2005.
Aschenputtel
b. m.-p. Die künstlerische Einheit des Märchens erweist sich auch in der Behandlung der Kleider. Kleider werden im Märchen wie andere Dinge (Schlüssel, Ringe, Teppiche) funktional verwendet, um die Erzählhandlung zu konstituieren; sie dienen den Heldinnen und Helden dazu, bestimmte Aufgaben zu bewältigen. Sie stellen aber nicht ›symbolisch‹ die Gefühle der Figuren dar. Die Märchen-Figuren haben keine Innenwelt; das Märchen psychologisiert nicht, es ersetzt Inneres durch Äusseres und bringt es so zu Gesicht. Die Kleider selbst sind nicht dichterisch sinnenfreudig geschildert, sondern in abstraktem Stil nur genannt. (M. Lüthi spricht von der »Flächenhaftigkeit der Darstellung«.) Dabei kommt die Vorliebe des Märchenstils für das Metallische und Mineralische gern zum Tragen. Das Märchen liebt die extremen Kontraste und die scharfe Konturierung. Der Kleiderwechsel verwandelt den Schweinehirten schlagartig in einen Prinzen, Aschenputtel in eine Prinzessin. Asche steht Gold gegenüber, die Küche dem Ballsaal. Literaturhinweis: Max Lüthi, Das europäische Volksmärchen [1947], 4. Auflage (UTB 312), Bern 1974. Masaniello Christian Weise, »Trauer=Spiel von dem Neapolitanischen Haupt=Rebellen Masaniello«, Zittau 1682 Vierdter Handlung, Zwölffter Aufftrit: Masaniello ist auf der Höhe der Macht: der Vizekönig von Neapel leistet einen Eid auf den soeben verlesenen Revers über die Zölle, womit die alten Rechte wieder eingesetzt werden sollen.
e-Text bei: http://gutenberg.spiegel.de/buch/2103/10 Perücken Johannes Grob (1643 – 1697):
Christoph Weigel (1654–1725) und Abraham a Sancta Clara (1644-1709) In Ch. Weigels "Ständebuch" erscheint auch der Perruquenmacher:
Der Kupferstich wird wiederholt und mit neuem Text versehen in:
Laurentius von Schnüffis (1633–1702) Von der Torheit der falschen Haaren/ und Parucken Inschrift auf dem Bild: Tumidae velamina mentis (≈ Hüllen eines aufgeblähten Charakters)
Der Perüquen-Narr
Josef Melchior Tschudi, Freiherrr von Flums und Gräpplang (Glarus, 1680–1729):
Zum Ende der Perücke in England: Unter Oliver Cromwell besiegte 1645 die sog. "New Model Army" der "Roundheads" (Mitglieder des englischen Parlaments) die "Cavaliers" der königlichen Garde. Die Cavaliers trugen Perücken, die Roundheads hatten sie demonstrativ abgelegt. Sie kämpften mit kurzen Haaren. Der Haarschnitt selbst war bereits eine Kriegserklärung. Er hatte grosse symbolische Kraft: Kurz bündig soll es zu und hergehen, im Gegensatz zum luxuriösen Leben der Monarchie – und der Kirche. Die Roundheads siegten. (Dank an Doris Lier!)
Links: Perruquier … aus: Encyclopédie, Recueil de Plances, Septième Livraison ou huitième Volume, 1771. Rechts: Portrait von Leibniz Des Corporis Constitvtionvm Marchicarvm (Preußen 1698–1717) Vierdter Theil, Fünffte Abtheilung, Das IV. Capitel. Von der Carossen-Chaisen- und Peruquen-Steuer Der Spott von William Hogarth (1697–1764) »The five orders of Perriwigs as they were Worn at the Late Coronation Measured Architectonically« (1761); vgl hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Five_Orders_of_Periwigs
J.W. Goethe 1797:
Hugo von Hofmannsthal, »Der Rosenkavalier«, 3. Akt. [Regieanmerkungen]:
Literaturhinweis: Jochen Luckhardt (Hg.), Lockenpracht und Herrschermacht. Perücken als Statussymbol und modisches Accessoire. Katalog zur Ausstellung im Herzog-Anton-Ulrich-Museum Braunschweig, Leipzig: Koehler & Amelang 2006. Mode-Narren
Hanns Michael Moscherosch (1601–1669):
Literaturhinweis: Claudia Bubenik, »Ich bin, was man will.«, Werte und Normen in Johann Michael Moscheroschs Gesichten Philanders von Sittewald, Frankfurt am Main: P. Lang 2001 (Mikrokosmo Band 63).
[Abraham a Santa Clara, fälschlich zugeschrieben], Centi-Folium stultorum in Quarto. Oder Hundert Ausbündige Narren in Folio. […], Nürnberg: Weigel / Wienn: Megerle 1709.
Der Krönungsmantel der Kaiser des HHR, 1133/34 in Sizilien für Roger II. geschaffen – bis 1806 für den deutschen Kaiser in Gebrauch. Heute in der Weltlichen Schatzkammer in Wien.
Und so zeichnete Dürer Kaiser Karl den Großen:
Sternenmantel Heinrichs II. (heute in Diözesanmuseum Bamberg) Der (abschirmende und verhüllende) Mantel symbolisiert seit alters einen Herrschaftsanspruch. Vgl. H.Urner Astholz (1984), S.75ff.
Kaiser in China Der zweite Kaiser der Qing-Dynastie, der kangxi-Kaiser (1654–1722; reg. seit 1661) ›in zivil‹, also mit seiner Alltagstracht, keine Audient-Robe, keine Feldherren-Rüstung – aber der rote Hut ist das Zeichen seiner Kaiserwürde.
Robe eines kaiserlichen Prinzen, also eines Bruders oder sonstwie direkten Verwandten. Ihm stehen dieselben Insignien zu wie dem Kaiser selbst, deshalb sind Drachen mit fünf Klauen auf die Robe gestickt. Zong Fengying 宗鳳英 – Qingdai gongting fushi 清代宮廷服飾 / Zong Fengying, Beijing: Zijincheng 2004. Skeuomorphismus Das Klicken des Auslösers bei einer (an sich lautlosen) Digitalkamera; eine Benutzeroberfläche (touch screen), die aussieht wie ein einstiges Gerät (z.B. Cassettenrecorder mit Tasten). Dieses Design-Element kann man als eine Kleider-Metapher auffassen: »Un élément de design dont la forme n'est pas directement liée à la fonction, mais qui reproduit de manière ornementale un élément qui était nécessaire dans l'objet d'origine.« (http://fr.wikipedia.org/wiki/Skeuomorphisme; vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/Skeuomorph) (Mitgeteilt von M. St. aus B.) Uniform
Eine richtige Uniform gibt ihrem Träger eine deutliche Abgrenzung seiner Person gegenüber der Umwelt; sie ist wie ein hartes Futteral, an dem Welt und Person scharf und deutlich aneinanderstoßen und voneinander sich unterscheiden; ist es ja der Uniform wahre Aufgabe, die Ordnung in der Welt zu zeigen und zu statuieren und das Verschwimmende und Verfließende des Lebens aufzuheben, so wie sie das Weichliche und Verschwimmende des Menschenkörpers verbirgt, seine Wäsche, seine Haut überdeckt, und der Posten auf Wache hat die weißen Handschuhe überzuziehen. So wird dem Mann, der des Morgens seine Uniform bis zum letzten Knopf geschlossen hat, tatsächlich eine zweite und dichtere Haut gegeben, und es ist, als ob er in sein eigentliches und festeres Leben zurückkehre. Abgeschlossen in seinem härteren Futteral, verschlossen mit Riemen und Klammern, beginnt er seines eigenen Untergewandes zu vergessen und die Unsicherheit des Lebens, ja das Leben selbst rückt fernab. Hermann Broch, Die Schlafwandler (1931/1932); Renewal Zürich: Rhein-Verlag 1952, S.20. (Der erste Roman: 1888. Pasenow oder die Romantik) Der ganze Abschnitt hier <Zugriff 2.5.13>
Cucullus Cassian († 430/35)
Benediktinerregel
Ordens-Habit
Aufklärerische Modekritik
National-Stereotype
Herrenmode im 16./17. Jahrhundert
Richard_Sackville_Earl_of_Dorset (1589–1624):
Venezianischer Edelmann, zweite Hälfte des XVII. Jahrhunderts
Verhüllung unter moralische Formeln Friedrich Nietzsche (1844–1900), »Die fröhliche Wissenschaft« (1882)
Kleider in Metaphern, in Redewendungen (Idiomatik)
Karl Friedrich Wilhelm Wander (1803–1879): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Leipzig, 1867–1880.
Artikel Kleid (digitalisiert bei Zeno.org)
Die Entdeckung des Purpurs
»Die Schatzhöhle«, 36. Kapitel (syrisch, 6.Jh., dt. Übers. Carl Bezold 188)
Die Mode als Fortuna dreht das Rad
LiteraturhinweiseVgl. die üblichen Konkordanzen und Lexika s.v. Kleid, Gewand[ung], Mantel, vêtement, vestis, induere / exuere, wât, gewæte usf., insbesondere:
Roland BARTHES, Système de la Mode, Seuil 1967, dt. Übers. Ff/M 1985 (edition suhrkamp 1318) Joseph BRAUN, Die liturgische Gewandung im Occident und Orient, nach Ursprung und Entwicklung, Verwendung und Symbolik, Freiburg/Br.: Herder 1907. Martha BRINGEMEIER, Mode und Tracht. Beiträge zur geistesgeschichtlichen und volkskundlichen Kleidungsforschung. In: Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland, Heft 15, Münster: F. Coppenrath Verlag 1980. Martha BRINGEMEIER, Priester- und Gelehrtenkleidung. Ein Beitrag zur geistesgeschichtlichen Kostümforschung. In: Rheinisch-Westfälische Zeitschrift für Volkskunde, Beiheft 1, Bonn / Münster: ohne Verlag 1974. Elke BRÜGGEN, Kleidung und Mode in der höfischen Epik des 12. und 13. Jhs., (Beihefte zum Euphorion, 23), Heidelberg: Winter 1989. Harald BROST, Kunst und Mode. Eine Kulturgeschichte vom Altertum bis heute. Stuttgart: Kohlhammer 1984. Martin DISSELKAMP, ›Würckungen der Mode‹. Anthropologische Aspekte eines Aufklärungsthemas, in: Physis und Norm. Neue Perspektiven der Anthropologie im 18. Jahrhundert, hg. von Manfred Beetz u.a., Göttingen: Wallstein 2007 2007, S. 319–334 . Burcu DOGRAMACI, Arikel »Kleidung, politische« in: Handbuch der politischen Ikonographie, hg. Uwe Fleckner / Martin Warnke / Hendrik Ziegler, München: Beck 2011, II, 51–57. Liselotte Constanze EISENBART, Kleiderordnungen der deutschen Städte zwischen 1350 und 1700. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des deutschen Bürgertums. Göttingen: Musterschmidt-Verlag 1962. David GANZ, Kleider machen Bilder. Vormoderne Strategien vestimentärer Bildsprache, Berlin/Emsdetten: Edition Imorde 2012 (Textile Studies 4) Valery GARRETT, Chinese dress from the Qing dynasty to the present, Tokyo: Tuttle Pub. 2008. Valery GARRETT, Chinese clothing. An illustrated guide, Oxford University Press 1994. Monika GLAVAC / Anna-Katharina HÖPFLINGER / Daria PEZZOLI-OLIGIATI (Hgg.), Second Skin. 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Hildegard URNER-ASTHOLZ, Spiegelungen. Neue Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte, Bern: Francke 1984. – Darin: Der Mantel. Herrscher- und Priestermäntel S. 70–87. Der Gürtel und sein Symbolgehalt S. 88–99. Peter VON MOOS, Das mittelalterliche Kleid als Identitätssymbol und Identifikationsmittel, in: Peter von Moos (Hg.), Unverwechselbarkeit: Persönliche Identität und Identifikation in der vormodernen Gesellschaft, Köln / Weimar: Böhlau 2004, S. 123–147. Claudia WISNIEWSKI, Kleines Wörterbuch des Kostüms und der Mode, Stuttgart: Reclam 1996 (Universal-Bibliothek Nr. 4224). Gundula WOLTER, Die Verpackung des männlichen Geschlechts. Eine illustrierte Kulturgeschichte der Hose, Marburg: Jonas 1991. Philipp ZITZLSPERGER (Hg.), Kleidung im Bild. Zur Ikonologie dargestellter Gewandung, Emsdetten: Edition Imorde 2010. (Textile Studies 1) Otto KOENIG (1914–1992), Grundzüge eines Ethogramms der Uniform, in: ders., Kultur und Verhaltensforschung. Einführung in die Kulturethologie, München 1970 (dtv 614), S. 33–182. Emanuel HERRMANN, Naturgeschichte der Kleidung, Wien: R.v.Waldheim 1878. https://books.google.ch/books?id=yvlCAQAAMAAJ&hl=de&source=gbs_navlinks_s André Holenstein / Ruth Meyer Schweizer / Tristan Weddigen / Sara Margarita Zwahlen (Hgg.): Zweite Haut. Zur Kulturgeschichte der Kleidung, Haupt Verlag: Bern, Stuttgart, Wien 2010. Interessante Websites: Udo H. A. Schwarz »Modetheorie« zur Sozialsymbolik der Mode (mit tausenden von bibliographischen Hinweisen und über hundert Texten zum Thema aus 500 Jahren)
Letztes Update August 2021 — PM |