Tiere in Sprichwörtern, idiomatischen Redewendungen, üblichen Metaphern

Machmal gebrauchen wir Tier-Metaphern zum Spass oder auch ganz ernsthaft, um das eine oder andere Rollenverhalten zu beschreiben: Da benimmt sich der eine wie ein Elefant im Porzellanladen, und die andere benimmt sich wie eine Wildsau, die einen schlängeln sich aalglatt durch alles durch, und die anderen verdrücken sich wie ein Mäuschen in der Ecke. Manche stolzieren wie ein Pfau durch die Lande, andere passen sich wie ein Chamäleon der jeweiligen Umgebung an. Manche schauen arrogant wie eine Giraffe auf die anderen herab, während andere von unten kläffen – wie ein Zwergpinscher (in Bayern würde man sagen: Wadelbeisser). Und manchmal, sagen wir, geht es zu wie in einem Taubenschlag, oder es ist mal wieder ein Affentheater. (Dank an J. Frey, UZH für die hübsche Zusammenstellung!)

Quellen

 A[ugust] Otto, Die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten der Römer, Leipzig 1890. [S. 384–387 im Verzeichnis der Sprichwörter nach sachlichen Gesichtspunkten: Das Tierreich]


Freidank, Bescheidenheit, hg. Wilhelm Grimm, Göttingen 1834. > https://archive.org/details/vridankesbesche00grimgoog

2.Ausgabe 1860; hg. H.E. Bezzenberger, Halle 1872. > https://archive.org/details/bub_gb_c4FTAAAAcAAJ

Darin gibt es einen Passus von tieren (Grimm 136,11 – 146,22; vgl. den Kommentar von Bezzenberger S.427ff.). Einige Beispiele:

Der fühse müeste minre sîn
wæren die zegele
[die Schwänze] guldin.

Swer sich kratzet mit dem bern,
dem muoz sîn hût vil dicke swern
[oft weh tun].

Swâ der ohse krône treit [trägt],
dâ hânt diu kelber werdekeit.


Thesaurus Proverbiorum Medii Ævi, begründet von Samuel Singer, Berlin: de Gruyter 1994ff. (13 Bände) > http://www.degruyter.com/view/serial/16017 [Zugang zur online-Version kostenpflichtig]

 

 

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