Allegorien der Mühle

Zumm Newen Jar

Aus dem »Liederbuch der Clara Hätzlerin«, hg. Carl Haltaus, (Bibliothek der gesammten deutschen National-Literatur), Quedlinburg/Leipzig, 1840. Nr. II/39. – Prag, Nationalmuseum, Cod. X A 12; pag. 114 Vgl. http://www.handschriftencensus.de/3722 (Hier mit moderner Interpunktion; Erklärungen in […]).

Meins hertzen Cron, meiner fräden [Freuden] zier,
Zumm Newen Jar so wünsch ich dir
Des gerümppels [Lärm] in der Mül ain tail [ziemlich viel]
Frölichen muot, gelück vnd hail,
Auch mich selbs gantz vnd gar!
Mein aller liebsts, nymm eben war,
Wie die Mül sey berichtet [eingerichtet]
Vnd jr yngepëw [innerer Bau] betichtet [durchdacht hergestellt]:
Mein hertz ist der Mülstain.
Das rad ist die ere dein,
Vnd treibet das ain schneller pach,
Trew [Treue] genant, on alle vach [Dämme].
Der Mülin knecht bin ich bechannt,
Tag noch nacht hab ich chain ruo,
Plaw in plaw [blau] ist mein gewandt,
Merck, zart weib, was ich da tuo:
Ain wannen nymm ich in mein hannd,
Ist friuntlich angedanck [Andenken] genannt;
Darein vaß ich die liebe dein
Vnd schütt die vff den Mülstain,
Der laufft vnd melt on vnderpind [Unterlass].
Dein ere vbt [setzt in Bewegung] mein hertz geschwind.
Das zuckermel mir dann beleibt,
Die sprewr [Spreu] es dauon treibt,
Die sind genant laid.
Yedoch geschicht, das baid,
Mel vnd spriur, gemischet wirt,
So bin ich armer dann veryrrt,
Bis mir dies glück beschicht,
Das ich ains von dem andern richt [voneinander trenne]
Mit not vnd swärer arbait.
Darzu mein gesellen sind berait:
Stätt, harr vnd fleiß [Beständigkeit, Beharren, Streben].
Vff der Mül ain paner [Banner, Fahne] weiß
Ist schon [schön] gemacht von tuch,
Darein gestickt ist ain spruch:
»Hütt wol [sei wachsam] vnd halt vest!«
Daby verstanden främd gest,
Das die Mül verpannen ist [d.h. von wirtschaftlicher Konkurrenz ausgenommen; nur der Besitzer darf hier mahlen].
Ich wart dein zu aller frist,
Allain mein hordt [Schatz], on als verdrießen,
Vnd pitt dich, laß mich des genyessen [erfreue mich damit]!
Dein malen, aller liebste fraw,
Sůch nit durch firwitz [um der Neugier willen] anderswav [anderswo]
Wann ich dir dien [denn ich diene dir] mit triuem muot
Vnd sol nit, als mein handtwerck tuott [wie man sonst bei den Müllern tut];
Valscher dück [Tücke] ich dich vertrag [unterlasse ich].
Das gerümppel zwingt mich nacht vnd tag,
Des gleich ich dir erwünst wolt hăn.
Ich waiß, dein hertz mir guotes gan [von gönnen: gewähren],
Darumb ich stätz in fraden prynn [stets in Freuden brenne].
»Halt vest«, meins hertzen kaiserin!

Kommentar: Eine Reihe von Elementen aus der Mühlen-Welt wird in die Sphäre der Liebe übertragen: Der Bach ≈ die Treue der Frau; das Mühlrad ≈ ihre Ehre, die den Mühlstein ≈ sein Herz antreibt; Spreu und Mehl ≈ Liebesnot und Wonne. Die drei helfenden Gesellen sind Personifikationsallegorien. Das Ausgangprodukt ›Korn‹ kommt nicht vor. Das Mehl wird nicht genannt, aber damit ist wohl die Liebe der Frau gemeint. Unklar bleibt, wem die Minne-Dame in der Bildwelt entspricht. Wichtig ist, dass niemand anderer mit dieser Mühle mahlt und keine andere Mühle verwendet wird. (An wen sind diese Warnungen gerichtet? Nebenbuhler?) – Egal: Die Empfängerin merkt: Hier ist ein poetischer Kopf am Werk, und er hat mich gern.

Geistliche Mühle:

»Tirol und Fridebrant«, hg. A. Leitzmann / I. Reiffenstein (ATB 9), 3.Aufl. Tübingen 1962.

Dâniêl wunders mêr geschach:
eine starke müle er sach
diu lac an einem wâge tief.
der under stein vaste umbe lief,
der ober kunde stille ligen.
wiez umbe die müle sî getân,
daz wære mir schedelîch verswigen.

Daz rat, daz an der müle gât,
zwô und sibenzic kamben ez hât:
die sint von alsô maniger par.
eines wirt man dâ gewar,
der ist von lignum âlôê:
nie reiner holz ûf erde wart.
weistû, wiez umb die müle stê?

Der selben müle phlac ein man,
der nie vleisch noch bein gewan.
der hete ein kint daz wart enein,
daz ez den undern mülstein
druhte, daz er stille Iac.
von einem kleinen wezzerlin
der ober grôzer snelle phlac.

Daz kint daz hâte knappen zart.
dô der ober stein kam an die vart,
ez sprach: ir sult iuch des bewegen,
daz ir des steines künnet phlegen.
ob der under welle streben,
den drücket, als ich hân getân:
ich wil iu Iôn dar umbe geben.'

'Herre, ir habt wunderlîchen muot,
daz jr gegen mir die vrâge tuot.
von ritterschefte wiste ich baz,
wâ jener gelac, wâ der gesaz,
wâ sich die spæne ûz helme kluben
von swerten über die schilte,
dar under sich die recken smugen.

Êdoch welt ir sîn niht enbern,
sô wil ich iuch der müle wern.
der under stein ist diu alte ê:
diu kumt vürbaz niemer mê,
die hât der megde sun verdrucket.
der ober stein daz ist der touf,
dâ mit diu niuwe ist ûf gezucket.

Welt ir wizzen, wiez umb die kamben stât?
zwô und sibenzic sprâche diu werlt hât:
der einen der man dâ wirt gewar,
diu dâ ist von sô süezer par,
daz ist diu magt von Jesse erborn,
die got, al der werlte herre,
zeiner muoter hât erkorn.

Die knappen, die der müle phlegen,
daz sint die priester, die den segen
habent über des toufes zil,
wære iu der rede niht ze vil.
got gap den phaffen ûf ir eit,
daz si ungelouben druhten
und ûfeten die kristenheit

Welt ir dan wizzen umb den man,
der nie vleisch noch noch bein gewan?
des kint truoc einer megde lîp:
die juden jâhen, si wære ein wîp.
Dâniêl mit beiden handen swuor,
daz si mit dem gelouben varn,
als Adâm umb den aphel vuor.

Literaturhinweise:

Christoph GERHARDT, Zu den Rätselallegorien in »Tirol und Fridebrant«, in: Euphorion 77 (1983), bes. S.85ff.

Eva KIEPE-WILLMS, Zs. f. deutsches Altertum 105 (1976), 204–209 (Textparallele)

dies. Artikel »Geistliches Mühlenlied« in: Verfasserlexikon Bd. 2, 1169ff.

Das Hostienmühle-Fenster im Berner Münster

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Basel: Benteli-Verlag 1998 (Corpus vitrearum medii aevi, Schweiz 4)

Hostienmühle auf dem Altar der Kirche Retschow (Mecklenburg)

© 2015 Deutsche Stiftung Denkmalschutz • Monumente Online • Schlegelstraße 1 • 53113 Bonn

https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/2010/2/gottvater-zwischen-sonne-mond-und-engeln.php#.XFNURR2ljoI {Januar 2019}

Evangelienmühle aus der Mettemer "Armenbibel" Clm 8201

Die Attributgestalten der vier Evangelisten: Adler – Engel – Stier – Löwe füllen den Trichter.
Die 12 Apostel treiben den Mühlstein an.
Die vier (an den Kopfbedeckungen erkennbaren) Kirchenväter (v.l.n.r): Bischof Augustinus – Kardinal Hieroynmus – Bischof Ambrosius – Papst Gregor empfangen das "Mahlgut".

Beschribung der götlichen Müly

Martin Seeger / Hans Füssli, Dyß hand zwen schwytzer puren gmacht | Fürwar sy hand es wol betracht, [Zürich: Froschauer], [1521]

Digitalisate mit dem Text:
http://www.e-rara.ch/zuz/content/titleinfo/173831
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00026356/image_1

Christus (mit Kreuznimbus) schüttet die vier Evangelien (in Gestalt ihrer Attribute) in den Trichter (der Adler des Johannes ruscht gerade aus den Sack.)

Als Mehl kommen aus der Mühle die drei Tugenden Glaube / Liebe / Hoffnung (1.Korinther 13).

Erasmus (am Ärmel angeschrieben) schüttet diese in einen Sack (mit einer Hausmarke versehen: Mühlrad mit Kreuz).

Luther (noch mit der Tonsur des Augustinermönchs wie auf dem Portrait von Lucas Cranach d.Ä. 1520) knetet den Teig in einer mit seinem Namen angeschriebenen Backmulde.

Daraus werden Bücher, die ein Diener den geistlichen Würdenträgern (Papst mit Tiara, Kardinal mit Galero, Bischof mit Mitra, Mönche in schwarzer Kutte) übergeben möchte; diese lassen die Bücher indessen auf den Boden fallen.

Literaturhinweise:

Emil Egli / Walther Köhler, Die "göttliche Mühle", in: Zwingliana 2/12 (1910), S. 363–370.
> http://www.zwingliana.ch/index.php/zwa/article/download/1898/1808

Thomas Neukirchen, Karsthans, Heidelberg: Winter 2011 (Beihefte zu Euphorion 68).

»Die Minneburg«

Nach der Heidelberger HS cpg 455 ... hg. von Hans Werner Pyritz, Berlin 1950, (Deutsche Texte des Mittelalters Bd. 43), S. 46: V. 1396-1414. (schwer verständlich)

Muskatplut

Hier die deutsche Übersetzung von Eva Kiepe-Willms (1934–2023) aus: Gedichte 1300–1500 nach Hss. und Frühdrucken hg. von Eva und Hansjürgen Kiepe (Epochen der deutschen Lyrik, Band 2), dtv 4016, München 1972. S.210–213. — Dort auch der mhd. Text; dieser jetzt in der kritischen Edition: Die Lieder Muskatbluts, herausgegeben und kommentiert von Jens Haustein und Eva Willms, Stuttgart: Hiersemann 2021 (Bibliothek des Lit. Vereins Stuttgart, Band 356), Lied Nr.33.

Ich reite aus und will zu einer Mühle, die ist zerstört, daran muß viel Mühe und Arbeit gewendet werden. Die Mühle ist geräumig, sie liegt wahrlich auf fruchtbarem Land, Männern und Frauen ist sie bekannt. Sie hat ein breitströmendes Wasser, das treibt das Mühlrad, davon singt und dichtet man. Ich sage, daß sich das Rad so schnell dreht, daß das Mehl ohne jede Kleie entsteht; und daraus wird das beste Brot, das ein Heilmittel gegen den Tod ist. Ich sage euch: Die Mühle gehört drei Personen.

Ach Herr Gott, um deines Todes willen bitte ich dich, hilf, Herr, daß ich die Mühle so ausrüsten kann, wie es deinem Lob entspricht, denn ich bin ungeschickt und nicht besonders klug; mein Lied sollst du mir dichten helfen, damit ich das Strömen des Wassers verstehe, den Mühlkasten richtig zimmere. Herr, laß meine Erkenntnis reifen! Die Mühle vergeht niemals mehr; dieses kostbare Bauwerk wurde durch ein Wort auf einmal ganz errichtet. Sie mahlt auch genug für die ganze Welt, alt und jung wird durch sie gespeist. Frauen und Männer sollen dieses Werk betrachten!

Wer nun die Mühle und ihr Gestühl richtig errichten will, braucht dabei wahrlch oft Gottes Hilfe. Ich habe erkannt, daß keines Menschen Fähigkeit je so kunstreich gewesen wäre, daß er es vollständig hätte ersinnen können. Das Christentum ist das Fundament, auf dem Gott die Mühle der göttlichen Barmherzigkeit errichtet hat, das sollt Ihr begreifen Männer und Frauen! Ich versichere: Wäre Gott nicht hochherzig und voll Erbarmen gewesen, so wäre die Mühle nicht gebaut worden. Betrachtet sie,deshalb voll Freude Frauen und Männer, ihr auserwählten Christen alle!

Die Mühle hat vier Säulen: ein Rad, einen umfänglichen Kasten, durch den allezeit viel Getreide geschüttet wird. Und der Mühlstein mahlt so fein, auch dreht er sich schnell, mit diesem Mehl wird mancher Sünder gespeist. Was ist die Barmherzigkeit Gottes, wie ich die Mühle genannt habe? In ihr sollt ihr Maria, die hehre Jungfrau, erkennen. Denn ich sage zu Recht, daß sie voll der Barmherzigkeit und Gnade ist. Durch sie ist alles Wirken [Gottes] hindurchgegangen. Güttes Huld schenkte uns diesen Schatz. Das Wort ›ave‹ möge uns vor dem Schaden der Hölle schützen!

Die vier Säulen nenne ich dir, auf denen Gott sein Werk kraftvoll errichtet hat: [4 Evangelisten] Sankt Johannes; glaubt mir, daß der zweite Sankt Lucas war; [als dritten] seht ihr zu Recht Markus; Matthäus ist auch einer der vier Evangelisten. Die vier Kirchenlehrer sind die vier Mühlsteine, das glaubt, ihr Christen! Und darunter geht das Mühlrad, man nennt es die 12 Apostel. Der Heilige Geist voller Macht ist das Wasser, das alles treibt, mit Gnaden dreht. Diese Mühle sollt ihr wahrlich kennen!

Den Kasten lehre ich dich kennen, in den Gott wahrlich mit großer Mühe sein Getreide hineingeschüttet hat: in alle Herzen, die freudig wahre Christen sind. Als Schutz gegen die Pein der Hölle wütet grimmig ein Löwe; diesen Löwen nenne ich mit Recht und wahrhaftig den Schöpfer. Ein jeder Christ soll erkennen, daß er der Müller ist. Das edle Getreide sei euch genannt: das Leiden unseres Herrn, das noch [jetzt] unter großen Schmerzen in das Herz reiner Menschen geschüttet wird. Gottvater, Christus konnte uns von unserer Schuld befreien.

Durch die Kehle der Menschen geht das erhabene Mehl noch jeden Tag, darüber haben uns viele Propheten geschrieben: das göttliche Wort, das hier und dort ewig ist. In dieser Zeitlichkeit ist uns als Trost der ganze Priesterstand geblieben, der uns das Brot reicht. Mensch, reinige dich und deine Zunge, wenn du es hier empfangen willst! Ohne jeden Widerstand und würdig empfange den erhabenen Leib Christi! Tu es mit andächtigem Herzen! Mein Muskatblut, sag mit deinem Gesang Lob und Dank dem König über a Reiche!

Die Mühle des römischen Papsttums

Holzschnitt von Tobias Stimmer; Verse von Johann Fischart
> http://www.zeno.org/nid/20004313348

Die Grille Krottestisch Mül (zwei Fassungen um 1573 und 1577)

Ausgabe in Vorbereitung {2024} im Verlag frommann-holzboog: Johann Fischart, Band IV: Kleinere Schriften (1573 und 1575) Herausgegeben von Christian Bulang und Ulrich Seelbach.

Des Teufels Weizen wird zu Kleie

Giuseppe Maria Mitelli (Bologna 1634–1718), um 1688; aus: Eduard Fuchs, Die Karikatur der europäischen Völker. 1: Vom Altertum bis zur Neuzeit, Berlin: Hofmann 1901; Abb. 107.

Geld wir zu Macht "gemahlen"

Paris Gille OSB (1623–1701), Novum Tres Inter Deas Junonem, Venerem Et Palladem Paridis Judicium In Quo Denuo Expositum Pomum Posthabitis Cæteris, Soli Decernitur Optimæ, Emblematicè sub oculos datum, Salisburgi: Mayr 1694.
> http://diglib.hab.de/drucke/xb-4f-386/start.htm

Motto: Auro venit honos (Zitat aus Ovid, Ars amatoria II,277f.)

Aurea sunt vere nunc saecula: plurimus auro
Venit honos: auro conciliatur amor.

≈ Jetzt ist wirklich das Goldene Zeitalter; am reichlichsten erlangt man Ehrbezeugungen durch Gold, mit Gold wird Liebe erworben.

Pictura: Fortuna auf einer Wolke schüttet aus einem Füllhorn Münzen in eine Mühle, aus der unten Attribute weltlicher und geistlicher Macht (Krone und Mitra) herauskommen.

Subscriptio:

Divitias & opes Hon Lingua Hebraea vocavit:
      Gallica gens aurum Or: indeque venit Honor.

Ein (pseudo-)etymologisches Wortspiel: Das hebräische Wort hon bedeutet Reichtum, vgl. (häufig in Proverbia) — gallice = auf französisch bedeutet or Gold. — Zusammengesetzt ergibt das lat. honor das Ansehen [Das Lateinische kennt honos und honor nebeneinander].

Also: Das Ansehen ›kommt aus‹ Reichtum + Gold ... Im auf den nächsten Seiten folgenden Kommentar: Materieller Reichtum ist die Basis für politische und kirchliche Führungsämter.

Das Motto Liefde wordt met goud verworven. bereits in Otto Vaenius, Amorum emblemata (1608), Nr. 65 > https://emblems.hum.uu.nl/v1608065.html

Die politische Kaffemühle

Aus den Fliegenden Blättern 1848:



Hier aus: Hans Wettich, Die Maschine in der Karikatur. Ein Buch zum Siege der Technik, Berlin: Verlag der Lustigen Blätter 1916; Abb. 35.

Die Mühle trägt die Inschrift »Divide et impera«. Das Deutsche Reich (Reichsapfel) und Österreich (Doppeladler) werden zermahlen; heraus kommen: Preußen, Bayern, Hannover, Baden, Sachsen, Hessen, Württemberg. Elsaß-Lothringen, Kurland, Livland, Estland, Holland, Flandern – einst Teile des Reichs – sind zertrümmert. Vergnügte Zuschauer sind England, Russland, Frankreich und Dänemark, die sich auf die Beute stürzen möchten.

Le Moulin Merveilleux

Der Müller (le Meunier) verspricht allen Ehemännern, dass er ihre lasterhaften Frauen – ivresse, danse, conversation, tabac, café, violence, luxure sind die Ausschweifungen – mit seinem Mahlvorgang zu neuem Glanz bringen (repolir) werde.

Flugblatt des Verlags Pellerin à Epinal en 1838

> https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b69379355
> https://webmuseo.com/ws/musee-de-l-image/app/collection/record/9834

Beispiel:   4ᵉ MARI

Ma femme d’un tabac piquant
Savoure la forte pincée;
[Prise]
Aussi notre soupe est souvent
D’une teinte en peu trop foncée ...
Elle prend dans ce goût divin
Und idée, avec la jaunisse;
[Gelbwerden]
Moi, celle de l’amener au moulin
M’est venu sans prendre de prise.


Literaturhinweise

A. THOMAS, Artikel "Mystische Mühle", in: Lexikon der christlichen Ikonographie (hg. E. Kirschbaum) III, 297–299.

Brigitta ROTACH, Moses Quellwasserwunder : Ex 17 und Paraschat Chukkat (Num 20) in jüdischen und christlichen Bildrezeptionen, Berlin /Boston: De Gruyter 2023: Kapitel 5 Mose auf dem Hostienmühlefenster in Bern.

 

Diese Website geht zurück auf ein von P.Michel zusammen mit Cornelius Claussen veranstaltetes Seminar zum Thema "Allegorie" an der Universität Zürich im Sommersemester 2006.